Donnerstag, 9. Juni 2011

Runter mit dem Etikett!

Ich habe vor kurzem einen Link geschickt bekommen zu einem YouTube-Clip, welches eine - wie ich finde - sehr wichtige Botschaft enthält. Je häufiger ich diesen Clip anschaue, desto mehr rührt und berührt er mich.
Ich denke, "Psychiatrische Diagnosen" sind eine für junge Menschen gefährliche und heutzutage sehr verbreitete Form der Etikettierung (eine, von der du bestimmt schon mal gehört hast - wenn du nicht gar selbst davon "betroffen" bist, ist ADHS). Sie sind eigentlich für alle Menschen problematisch, aber für junge Menschen ganz besonders, da junge Menschen sich schwer dagegen wehren können.

Junge Menschen sind und fühlen sich meist abhängig von dem Urteil der Erwachsenen (Eltern, Lehrer, Ärzte, Psychologen, Therapeuten, Pädagogen...). Sie denken "Die Erwachsenen haben Recht. Mit mir muss etwas nicht stimmen. Ich bin schlecht. Ich bin falsch. Ich funktioniere nicht richtig." 

Unter dem YouTube-Clip steht ein Zitat des Philosophen Krishnamurti. Über die Liebe sagte er einst: "Wenn Vater und Mutter ihre Kinder lieben, vergleichen sie sie nicht mit einem anderen Kind."
Leider leben wir heute in einer Gesellschaft, in der "Leistung" und "Konkurrenz" ganz groß geschrieben sind. Es ist unheimlich schwer, seine Kinder (oder sich selbst) nicht mit anderen oder mit Normen oder Idealvorstellungen zu vergleichen. Und wenn es Eltern gelingt, ihre Kinder nicht (oder möglichst nicht) zu vergleichen, so tun es andere Menschen. Leider fühlen sich viele Eltern abhängig von dem Urteil der "Experten" und vertrauen diesen mehr als ihrem eigenen Gefühl und ihrer Intuition. Eltern haben es nicht leicht heutzutage in dem ganzen Wust von Informationen, wie Kinder sein und wie sie sie erziehen sollen. Dadurch sind Eltern oft verunsichert. Das kann ein Problem für DICH sein, denn verunsicherte Eltern haben es sehr schwer, an deiner Seite zu stehen und zu dir zu halten.

Die Klebezettelchen "guter Schüler" oder "schechter Schüler" sind eher "unsichtbar" (der Lehrer versteckt sie in seinem Klassenbuch oder du unter deinem Bett). Auch wenn es dir schwer fallen und es lange dauern kann, sie loszuwerden, so ist dies doch besser möglich, als eine Diagnose loszuwerden. Diagnosen sind "sichtbar", im besseren Fall wie ein Stempel, den du im Laufe der Zeit mühsam abwaschen kannst, im schlechteren Fall wie eine Tätowierung, die dich dein Leben lang begleiten kann.

Ich glaube, dass jeder Mensch entscheiden kann, wie er mit seinem Etikett umgeht. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch - also auch du! - sich selbst von  Etiketten befreien kann (auch eine Tätowierung kann man wieder weg bekommen - aber das kann ziemlich weh tun), oft braucht er Unterstützung durch Menschen, die ihm Mut machen und ihn so annehmen wie er ist. Die sind nur nicht immer leicht zu finden.

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